Um die Präzision von Maschinen und Anlagen nicht negativ zu beeinflussen, sollten Energieführungen vibrationsarm sein. Marktübliche Modelle weisen allerdings erhebliche Unterschiede im Schwingungsverhalten auf. Wie stark schwingen Energieführungsketten verschiedener Hersteller? Das wollte das Laboratorium für Werkzeugmaschinen und Betriebslehre (WZL) der RWTH Aachen herausfinden.
Die Forscher haben fünf Ketten auf einen Prüfstand getestet: die beiden Energieketten E6 von igus und drei Ketten anderer Anbieter. Während des Tests bewegte ein Direktantrieb einen Schlitten über den Verfahrweg von 800 mm – mit einer Vorschubkraft von 14.000 N, Beschleunigungen zwischen 10 und 20 m/s2 und Geschwindigkeiten zwischen 25 und 200 m/min. Sensoren, angebracht am Mitnehmer und der Ablegerinne, maßen die Vibrationen mit einer Abtastfrequenz von 6.000 Hz. Der RMS-Wert (Root Mean Square) ist das Maß für die Schwingungsenergie am Messort.
Das Fazit der Forscher: Das Energiekettensystem E6 ist die derzeit vibrationsärmste Lösung, bei niedrigen und hohen Geschwindigkeiten gleichermaßen. Der RMS-Wert liegt im Vergleich zu Systemen des Wettbewerbs um durchschnittlich 28 Prozent niedriger. Die unterschiedlichen Beschleunigungen hatten dabei keinen signifikanten Einfluss auf die Schwingungswerte der Energieketten.