Hygienische Automaten
Andrej Schmidt | 9. April 2020
Verkaufsautomaten werden nicht nur unter Landwirten immer beliebter. Lange ist es her, dass sie lediglich verpackte Getränke und Snacks ausgegeben haben. Wer mag erhält heute die heiße Pizza, frittierte Pommes oder eben auch die Milch vom Bauern um die Ecke aus einem Automaten. All das rund um die Uhr ohne Personal.
Immer mehr Unternehmen setzen daher auf diese Geräte, insbesondere die produzierenden, die nach einer günstigen und einfachen Lösung für den Verkauf Ihrer Waren suchen. Verlockend ist der Gedanke, einmalig in einen Automaten investiert zu haben und die Einmalanlage rentiert sich über den Verkauf von ganz allein. Ein Trugschluss, wie sich vielen Automatenaufstellern erst nach Inbetriebnahme zeigt. Denn auch dabei entstehen laufend Kosten.
Kosten für den Automatenbetreiber
Automaten müssen gewartet werden, sind regelmäßig zu befüllen und verbrauchen Energie. Davon nicht zu wenig, wenn etwa Ausgabeprodukte zu kühlen sind. All das erfordert Zeit und verursacht Kosten. Ein weiterer Kosten- und Zeittreiber kommt bei den seit neustem im Trend stehenden Automaten, die Lebensmittel unverpackt ausgeben, hinzu. Dort wo Kontakt zum Lebensmittel entsteht muss gereinigt werden, häufig und intensiv. So ist es in der lebensmittelverarbeitenden Industrie und so ist es auch im Automatenbau.
Reinigung von Verkaufsautomaten
Hierfür gibt es strikte Regeln, die aus den Verordnungen des europäischen Parlamentes hervorgehen. Den Grundstein hat die im Jahr 2002 in Kraft getretene VO (EG) 178/2002 „zur Festlegung der allgemeinen Grundsätze und Anforderungen des Lebensmittelrechts“ gelegt. Mit ihr einher gehen für den Betreiber weitere wichtige Verordnungen:
- Verordnung (EG) 852/2004
- Verordnungen (EG) 853/2004
- Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV)
- Hazard Analysis and Critical Control Points (HACCP)
Wer mehr erfahren möchte, findet weitere Informationen unter dem Beitrag „Hygienevorschriften, die Automatenbetreiber berücksichtigen müssen“.
Um die strengen Gesundheitsverordnungen einzuhalten, wenden sich Betriebe häufig an ihren Reinigungsdienstleister. Je nach Reinigungspaket fallen so zusätzliche Kosten von bis zu 200,-€/Woche an. Hohe Kosten, die erst über den Verkauf wieder eingenommen werden müssen. Doch wer einmalig einen entsprechenden Automaten selbst gereinigt hat, weiß wo sich überall Reste absetzen können, wie schwer es an sie dranzukommen ist und wieviel Zeit es erfordert.
Gefragt sind daher Automatenbauer, hygienegerechte Automaten zu entwickeln, die eine leichte Reinigung ermöglichen. Dafür muss das Design frei von Hinterschnitten und Toträumen sein. Es müssen die Materialien nach ihrer Oberflächenbeschaffenheit und Resistenz gegenüber den eingesetzten Reinigern ausgewählt werden. Außerdem sind, an den mit dem Produkt in Berührung kommenden Stellen, lebensmittelkonform Materialien einzusetzen.
Hygienegerechte Komponenten
Eine Auswahl an hygienischen und lebensmittelkonformen Komponenten bietet igus online an. Ob die Energieführung oder das Gleitlager, die Produkte wurden speziell für diesen Einsatzzweck entwickelt. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie leicht zu reinigen sind und auf Schmierung verzichten. Außerdem lassen sich Werkstoffe auswählen, die eine Konformität gemäß EU-Verordnung 10/2011 EG und FDA erfüllen und somit einen direkten Lebensmittelkontakt erlauben.
Der Ratgeber für Konstrukteure von Lebensmittelmaschinen
Hygienic Design-Vorgaben und die richtige Auswahl von Energieketten
✅ Was ist hygienegerechtes Design und was fordern die Normen?
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