Behind the scenes … Alles zum VDI Podcast – „Technik aufs Ohr“ mit smart plastics

Richard Habering | 12. Oktober 2021

Nach dem Auftritt beim Smart Factory Summit letzte Woche erlebten wir diese Woche gleich die nächste Premiere: zu Gast als Experte beim VDI-Podcast „Technik aufs Ohr“. Zusammen mit meinem Kollegen Andreas Dengler, Branchenmanager Automotive Factories bei igus, haben wir uns in einer kurzweiligen halben Stunde über die spannende Welt der smart plastics in Automobilfabriken unterhalten. Doch hört am besten selbst rein:

https://technikaufsohr.podigee.io/72-smart-plastics-igus


Daneben findet man den Podcast auch bei Apple Podcasts und auf Spotify. Wenn es nicht um igus geht, greift die Podcast-Reihe Interessen und Themen des Ingenieur*innen-Alltags auf – sei es die Mobilität der Zukunft, Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte, Künstliche Intelligenz oder der nächste Schritt auf der Karriereleiter. Immer donnerstags, alle zwei Wochen, erscheint dann eine neue Folge. Sarah und Marco, die VDI Hosts, sprechen mit Experten, Unternehmensvertretern, Ingenieur*innen und Karrierecoaches über Themen, die die Gesellschaft bewegen und im beruflichen Alltag weiterbringen sollen.


In unserem Fall kann ich das absolut bestätigen. Auch wenn wir uns mit den smart plastics von igus für die voraussschauende Wartung absolut in einem Nischenmarkt befinden, war das gemeinsame Gespräch mit den beiden Moderatoren vom VDI absolut kurzweilig und man die Technikbegeisterung gemerkt sowie das Interesse die Dinge wirklich zu verstehen. Diese erste Podcast-Aufnahme hat wirklich Spaß gemacht und wird bestimmt nicht das letze Mal für mich sein.

Und für alle die lieber lesen als hören gibts hier eine kurze schriftliche Zusammenfassung des Gesprochenen:

Was versteht man unter smart plastics?

smart plastics, das sind intelligente Bauteile wie Energiekettensysteme, chainflex Leitungen und Kunststoffgleitlager, die mit Konnektivität und Sensorik ausgestattet werden, Ihr Ziel ist es komplexe Automatisierungslösungen Industrie 4.0 fähig zu machen. Denn diese kommen branchenübergreifend künftig nicht ohne Digitalisierungskonzept aus. smart plastics bieten 2 Möglichkeiten, sich dem Thema zu nähern. Der einfache und eher analoge Weg zur mitdenkenden Energieführung oder Gleitlagertechnik ist die Zustandsüberwachung, welche eine einfache Integration bei höchster Sicherheit bietet. Wer die Maschinen seiner Fertigungsanlage komplett mit dem Internet der Dinge (IoT) vernetzen will, um Industrie 4.0 fähig zu sein und z. B. seine Wartung zu optimieren, ist bei der vorausschauenden Wartung genau richtig.

Die vorausschauende Wartung ist in der Industrie 4.0 eine Schlüsselkompetenz. Wie läuft die Überwachung von Maschinen denn konkret ab? Sensoren sind im Spiel und ein Kommunikationsmodul. Können Sie uns das einmal näher erläutern?

Die Zustandsüberwachung (Condition Monitoring) ist der einfachste und schnellste Weg aus vielen igus Produkten ein sich selbst überwachendes, smart plastics Produkt zu machen. Durch das Anbringen von Sensoren werden Werte (z.B.: Temperatur, Kräfte, Schallwellen/Vibrationen) in einem vorher definierten Grenzwert gemessen und geben bei Überschreitung eine Alarm- oder zumindest Infomeldung aus. Aufgrund dieser Information kann über die nächsten Schritte (Wartung oder Abschaltung) entschieden werden. Falls gewünscht, kann bei der Überschreitung der Messwerte auch direkt eine Abschaltung der Anlage erfolgen, um teure Folgeschäden zu vermeiden. Die Zustandsüberwachung fassen wir bei igus unter dem Begriff i.Sense (ich fühle) zusammen. Erst die intelligente Vernetzung der einzelnen Komponenten schafft eine solide Grundlage für vorausschauende Wartungskonzepte; im Englischen auch „predictive maintenance“ genannt. Bei igus ist die vorausschauende Wartung unter dem Begriff i.Cee zusammengefasst.

Smart plastics entfalten ja besonders in der hoch-automatisierten Automobilfertigung seine Wirkung. Inwieweit können die Kosten durch reduzierten Wartungsaufwand gesenkt werden? Haben Sie hier einen Case bzw. Zahlen für uns?

Im Durchschnitt läuft alle 14 Sekunden ein Motor von den Montagebändern – in Spitzenzeiten werden über 6.000 Motoren pro Arbeitstag produziert. Dieser Output lässt sich nur mit einem hohen Grad an Automatisierung und mit zuverlässigen Komponenten realisieren. Um ungeplante Ausfälle und Anlagenstillstände zu vermeiden, setzt man daher auf smart plastics:

Tech up

  • Verlängerung der maximalen Lebensdauer
  • Erhöhung der Gesamtanlageneffizienz
  • Einbindung in Industrie 4.0- / IIoT-Konzepte

Cost down

  • Wartungskosten senken durch frühzeitige Warnungen
  • Ungeplante Ausfallzeiten eliminieren
  • Lagerhaltungskosten reduzieren

Da der Automobilbereich mit sowas sehr diskret umgeht, hier ein Beispiel aus der Stahlbranche: Durch den Einsatz von intelligenten Lösungen konnte bei Tata Steel Haldia Indien mit einem Verfahrweg von 480m und einer Kettenlänge von 240m ein Austausch im Wert von ca. 40.000 € vermieden werden.

Wie läuft die Datenintegration ab?

Über den Weg & Zugriff der Daten entscheidet alleine der Kunde: Datenübermittlung innerhalb Ihres lokalen Firmennetzwerk (i.Cee:local) oder über die gesicherter Cloud (i.Cee:cloud). i.Cee:local: DieDaten verlassen zu keinem Zeitpunkt Ihr Firmennetzwerk, da die i.Cee Software nur innerhalb der von Ihnen gewünschten Netzwerke kommuniziert. Dabei geht das Spektrum von einer Energieführungskette innerhalb einer Maschine bis hin zu einem Maschinenpark und eigenem Ausgabeinterface. i.Cee:cloud: Bei dieser Internet basierten Lösung wird unterschieden zwischen Sensoren, die ihre Daten direkt an die Cloud übertragen wo diese in einem geschützten Bereich mittels Browser-Dashboard zur Verfügung gestellt werden. Bei der zweiten Option nehmen die Daten einen Zwischenstopp über das i.Cee.net, einen sogenannten Datenkonzentrator. Das i.Cee.net befindet sich bei Ihnen vor Ort, wodurch Sie den Datenaustausch an die Cloud, jederzeit stoppen oder anpassen können.



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