Mit Hilfe von Leitungen die Zugkraft in der Schleppkette messen | i.Sense CF.P
Richard Habering | 15. Januar 2021
Was ist i.Sense CF.P?
Das i.Sense CF.P System fällt unter die Kategorie Zustandsüberwachung (engl. condition monitoring). Die Produktfamilie der Zustandsüberwachung läuft bei igus unter dem Namen i.Sense (abgeleitet vom englischen I sense = ich fühle). Der Bereich der Zustandsüberwachung bildet einen Teil des Datenfundamentes im Bereich von smart plastics. CF.P komplettiert das Produktportfolie mit Hilfe der Zugkraftmessung an Leitungen. Weitere Produkte mit ähnlichen Funktionen sind die Zug- Schubkraftüberwachung EC.P sowie die Bruchüberwachung EC.B.
Warum braucht man überhaupt eine Zugkraftüberwachung an Leitungen?
Durch die Dynamik bei Anwendungen von Schlepp- bzw. Energieketten wirken nicht nur auf die Energiekette sondern auch auf die Leitungen hohe Kräfte. Im Laufe der Zeit sorgen diese Kräfte für eine ganz normale Bewegung der Leitungen innerhalb der e-kette®. Wir betrachten in dem Fall nur Anwendungen mit entsprechender Zugentlastung an den Leitungen. Trotz einer ordnungsgemäßen Zugentlastung siegt nach einiger Zeit immer die Physik. Ein Nachstellen der Leitungen, innerhalb der Schleppkette ist erforderlich. Im folgenden Bild ist zu erkennen, wie sich die Position von Leitungen über die Zeit verändert. Ziel ist es die Leitungen in der neutralen Phase der e-kette zu führen. Sie sollten weder am Innen- noch am Außenradius scheuern.
Genau für den Fall, dass die Leitung am Innenradius der Schleppkette schleift, sich aufreibt und ein Sicherheitsrisiko für Mensch und Maschine darstellt, wurde CF.P entwickelt. Wie es funktioniert erklären wir im nächsten Abschnitt.
Wie funktioniert die Zugkraftmessung an Leitungen mit i.Sense CF.P?
Bei einer gleitenden Anwendung (Schleppkette gleitet auf sich selbst oder auf einer Gleitschiene in einer Führungsrinne) sind die Leitungen am Festpunkt mit Hilfe einer Zugentlastung fixiert. Wenn sich, wie im Abschnitt zuvor erwähnt, die Leitungen an den Innenradius der e-kette® anlegen, erzeugt dieser Kontakt neben Abrieb auch eine Zugkraft auf der Leitung. Am Festpunkt der Energiekette misst ein Kraftsensor die auftretenden Zugkräfte an den Leitungen und übermittelt diese Werte an das CF.P Modul. Beim Überschreiten von vorher eingestellten Grenzwerten, wird ein optisches oder akustischen Signal ausgelöst. Auf Wunsch kann die Anlage auch komplett abschalten. Diese sehr einfach Zustandsüberwachung sorgt für zusätzliche Anlagensicherheit und man vergisst nie wieder das Nachstellen der Leitungen. All diese kleinen Sachen verlängern aktiv die Produktlebensdauer und erhöhen die Sicherheit. Im folgenden Video ist die Funktionsweise in einer Animation dargestellt.
Was bringt eine i.Sense CF.P Einheit?
- Frühzeitig Leitungsabrieb erkennen und verhindern
- Teure Produktionsausfälle werden vermieden
- Einfach Nachrüstung oder generelle Installation des Systems
- Alarmierung oder Abschaltung der Anlage im Ernstfall
- Speicherung der Kraftmessdaten auf SD Karte
- Sensordatenübermittlung an eine UART Schnittstelle ist möglich
Wo wird CF.P eingesetzt?
Die Einsatzgebereiche eines CF.P Moduls sind vorwiegend alle Anwendungen bei der die Energieführungskette in gleitender Form verbaut ist, da hier die Verschiebungen der Leitungen am stärksten sind. Der mit Abstand größte Industriebereich für das CF.P System ist der Kranbau, wo jeder Anlagenausfall mit hohen Kosten verbunden und die Beanspruchung an die verbauten Materialien sehr hoch ist.