Warum ein Würgenippel keine Zugentlastung ist.
Marco Thull | 18. Mai 2020
Der Würgenippel spielt in diesem Beitrag eigentlich keine bzw. kaum eine Rolle. Ich bin auf den (für mich neuen) Begriff „Würgenippel“ gestoßen, als ich Details zur Zugentlastung im Web suchte. Um das Thema abzukürzen: Würgenippel dienen nicht der Zugentlastung und sind daher nur für Festinstallationen geeignet. Der so genannte Würgenippel dient dazu, in der Elektroinstallation Einführungen von Kabeln und Leitungen in elektrische Betriebsmittel gegen äußere Einflüsse, wie Fremdkörper und Flüssigkeiten, abzudichten. (Quelle: Wikipedia)
Was ist eine Zugentlastung und warum sind sie für Kabel und Leitungen unverzichtbar?
Zugentlastungen gelten in der Elektromechanik als mechanischer Kabelschutz für flexible Leitungen und Kabel. Eine Zugentlastung erhöht dabei die Lebensdauer von Leitungen und Schläuchen, an denen gezogen wird. Diese Zugkraft an den Leitungen ist mechanischer Stress für diese. Torsion, Biegung oder ein permanentes „hin und her“ sind weitere Stressfaktoren für Leitungen.
Durch die Biegebewegung der Leitung wird diese zudem im Innenradius gestaucht und im Außenradius gedehnt. Ist an dem Kabel ein Stecker verbaut (igus readycable), so können langfristig gesehen die Adern sogar von den Kontakten gerissen werden.
Zugentlastungen an Energieketten
Eine Zugentlastung sorgt dafür, dass sich die auftretenden Zug- und Biegekräfte von der Struktur aufgenommen werden, auf dieser die Zugentlastung montiert ist, wie zum Beispiel einer Schleppkette oder Energiekette.
Die Zugentlastung ist also eine mechanische Schutzvorrichtung, um die eingesetzten Leitungen und Schläuche zu fixieren, damit diese innerhalb der Energiekette ihre Position beibehalten.
Zugentlastungskonzepte
Mit Hilfe einer Zugentlastung wird die Verbindung zwischen einer flexiblen Leitung und dem Endstück der e-kette® gegen mechanische Beanspruchung geschützt. Dazu werden Leitungen eingeklemmt oder mittels Schraubverschlusses befestigt. Die Leitung wird eingeklemmt, sodass die Länge der Leitung innerhalb der e-kette® konstant bleibt, die Leitung sich also nicht rein- und rausziehen kann.
Zugentlastungen können individuell angefertigt werden oder aus Standardelementen bestehen. Im Idealfall müssen die Leitungen an beiden Enden der e-kette® mit einer Zugentlastung befestigt werden.
Zugentlastungen von igus® sind speziell für den Einsatz in e-ketten® und dynamischen Anwendungen entwickelt worden. Die Kombination von chainflex® Leitungsmaterialien und den berührenden Kunststoffkomponenten der chainfix-Zugentlastungssysteme von igus® sind auf hohe Lebensdauer der Leitungen und höchste Haltekraft ausgelegt. Für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche bietet igus® die beste Lösung im Hinblick auf Kosten und Nutzen, so zum Beispiel die CFXL Bügelschellen für lange Verfahrwege und raue Anwendungen oder die neue CFU Wabenzugentlastung für Montage in Sekunden oder die chainfix CFN Nugget „Zugentlastungssteine“ für einfache und kostengünstige Zugentlastungslösungen. igus® chainfix-Zugentlastungen sind praxisnah getestet und seit Jahren im Einsatz bei Kunden auf der ganzen Welt.
Zusammengefasst (nach Wikipedia)
Eine Zugentlastung ist eine mechanische Schutzvorrichtung für flexible elektrische Leitungen und Schläuche.
Genormt ist die Zugentlastung für ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel nach EN 62444.
Bei Anwendungen, in denen Leitungen und Schläuche einer beabsichtigten bzw. zwangsweise andauernden Belastung ausgesetzt sind, werden Komponenten zur Zugentlastung eingesetzt, z. B. bei Energieführungsketten
Für alle Industrien und Anwendungen, wo Kabel mechanisch belastet werden, ist eine Zugentlastung unerlässlich.
Quellen:
²Von Rogerhg – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=37787037
³igus GmbH