Wie wichtig ist leise bei Linearführungen?
Stefan Niermann | 9. März 2022
Leise Maschinen und Geräte, ob im Haushalt, Labor oder Krankenhaus, schonen die eigenen Nerven. Wer kennt nicht die Geräusche, die einen direkt stören. Der Aufzug im Hotel bei Nacht, die Spülmaschine oder der Kühlschrank, der sich abends neu zu erfinden scheint. Aber auch das Quietschen einer Schublade beim Aufziehen oder das laute Abrollen des neuen Koffers auf dem Boden, wenn man morgens um 05.10 Uhr zur Dienstreise aufbricht, sind unangenehm.
Leise Maschinen und Geräte, ob im Haushalt, Labor oder Krankenhaus, schonen die eigenen Nerven. Wer kennt nicht die Geräusche, die einen direkt stören. Der Aufzug im Hotel bei Nacht, die Spülmaschine oder der Kühlschrank, der sich abends neu zu erfinden scheint. Aber auch das Quietschen einer Schublade beim Aufziehen oder das laute Abrollen des neuen Koffers auf dem Boden, wenn man morgens um 05.10 Uhr zur Dienstreise aufbricht, sind unangenehm.
Zugegeben, das trifft nicht auf jeden zu. Aber grundsätzlich wird Stille doch sehr geschätzt. Bei Linearführungen treten ähnliche Effekte auf. Auch hier kann man durch die gezielte Auswahl Geräuschemission reduzieren. Dies kann man beim Vergleich von Kugelführungen und Gleitführungen schnell nachvollziehen.
Bei Kugelführungen und Kugellagern allgemein rollen metallische Körper auf einer metallischen Fläche, meist einer Schiene oder Welle, ab. Metall auf Metall verursacht Geräusche – umso extremer, wenn die Systeme nicht mehr ganz neu sind und erste Verschleißerscheinungen zeigen. Das für jede Kugelführung notwendige und in die Lagerung eingebrachte Fett dämpft zwar die Geräuschentwicklung, aber kann diese nicht wirksam unterdrücken. In der Fachliteratur spricht man dann von mechanischen Schwingungen durch zum Beispiel rotierende Bauteile. Tiefere Einblicke gewährt unter anderem das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, kurz IFA: Die Ermittlung des Emissions-Schalldruckpegels am Arbeitsplatz wird in den Grundnormen DIN EN ISO 11201 bis DIN EN ISO 11205 beschrieben. Für die Ermittlung des Schallleistungspegels sind vor allem die Grundnormen DIN EN ISO 3744 und DIN EN ISO 3746 von Bedeutung.
Lineargleitführungen hingegen, speziell wenn sie auf technischen Hochleistungskunststoffen basieren, gleiten – wie Ihr Name schon sagt – über eine Lauffläche und produzieren nur geringste Schwingungen, die zugleich im Kunststoff nochmals gedämpft werden. Daraus resultiert zwar nicht die gleiche Präzision und Steifigkeit aber eine sehr angenehme Laufruhe. 45db werden selten überschritten.
Den Praxistest finden sie hier: https://www.igus.de/info/linear-guides-plastic-vs-metal-low-noise
Am besten vergleicht man das mit Schlittschuh- vs. Rollschuhlaufen. Rollschuhe? Ja, das ist meinem Alter geschuldet, aber natürlich bin ich auch auf Inlinern geskated. Oder nehmen sie Skifahren. Man bewegt sich schnell und elegant und nahezu geräuschlos. So in etwa ist das Erleben einer Linear-Gleitführung.
Denken wir jetzt an die vielen Anwendungen in der Medizintechnik, in Laboren, im Möbel- und Küchenbereich und anderen Convenience-Produkten. Und auch die Automatisierung rückt näher in unsere Haushalte. Sogenannte fahrende Roboter mit Ausgabefächern, wie man sie schon in der Gastronomie vermehrt sieht, werden unseren Alltag „bereichern“. Und wenn das der kommende Trend ist, dann sollten diese lustigen Gesellen doch wenigstens still sein!
Stefan Niermann – igus GmbH