Kosten sparen mit Gleitlagern Teil 7: Schmierung reduzieren oder gleich ganz vermeiden

Lars Butenschön | 9. Dezember 2022

Schmierfett und die Sicherstellung bzw. Aufrechterhaltung von Schmierung stellen für den Betrieb vieler Geräte und Anlagen einen großen Kostenfaktor dar. Alles was sich bewegt unterliegt den Gesetzen von Reibung und Verschleiß. Um diese Effekte zu minimieren, werden Lagerstellen und sonstige bewegte Teile häufig mit Fett oder Öl geschmiert. In vielen Fällen entscheidet die ausreichende Bereitstellung des richtigen Schmierstoffs über die Funktionalität der Teile. Um noch höhere Kosten durch auftretende Schäden zu vermeiden, werden selbst hohe Kosten, die für die Schmierung anfallen in Kauf genommen.

Schmierung – Direkte und indirekte Kosten

Die Kosten bestehen zunächst aus dem eigentlichen Schmierstoff. Gerade bei Anwendungen in anspruchsvollen Umgebungen, wie im Hochtemperaturbereich oder im Kontakt mit Lebensmitteln kosten geeignete Schmierstoffe viel Geld. Aber auch ohne teure Spezialfette bedeutet Schmierung Aufwand. Konstruktive Maßnahmen, die dafür sorgen, dass das Fett möglichst in der Lagerstelle gehalten wird, machen aufwändige Dichtungs- und Lagerdesigns notwendig. Ein anderer Aspekt sind Konzepte wie die sogenannte Verlustschmierung. Diese Technik wird vor allem bei Baumaschinen eingesetzt. Dabei wird permanent Schmierfett in die nach außen relativ offenen Lagerstellen gedrückt. Dadurch drängt permanent Schmierfett aus der Lagerstelle heraus und hält Schmutz, Staub und Feuchtigkeit aus der Lagerstelle heraus – und gelangt somit kontinuierlich in die Umwelt. Ein ökologischer Schaden, der im Zweifel zwar auch monetäre Kosten verursacht, aber vor allem nachhaltig die Umwelt beeinträchtigt.

Aber das war noch nicht alles. Durch Schmierung entstehen noch weitere Kosten. Das Versorgen der Schmierstellen mit Fett oder Öl kostet personellen Aufwand. Die Arbeiten erfordern je nach Komplexität der Anlage geschultes Fachpersonal, das die richtige Menge Schmierfett zum richtigen Zeitpunkt – idR gemäß Wartungsplan – einbringt. Dafür müssen die Maschinen eine Zeit lang still stehen. Zeit, die dann nicht produktiv genutzt werden kann. Geschehen Fehler oder werden die Arbeiten nicht rechtzeitig oder unzureichend durchgeführt, drohen teure ungeplante Ausfälle und Reparaturen. Eine Alternate stellen zentrale und automatische Schmieranlagen dar, die allerdings ebenfalls Geld kosten und konstruktive Maßnahmen und Änderungen an Bauteilen erfordern, die – Sie erraten es – ebenfalls Geld kosten.

Die Lösung: schmierfreie Lager

Häufig können Lagerstellen jedoch auch so ausgelegt werden, dass sie keiner Schmierung bedürfen. Hier können – je nach konstruktiven und äußeren Umgebungsbedingungen entweder initalgeschmierte „wartungsfreie“ Lager verwendet werden, oder aber gleich trockenlaufende Buchsen und Kugellager. Die bekanntesten Produkte am Markt sind Vollkunststofflager, die speziell für den Einsatz als Gleitlager „tribologisch optimiert“ wurden, oder metall-Verbundbuchsen mit einer extrem dünnen PTFE-Gleitschicht. Beide Lösungen bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile, die es in der jeweiligen Anwendung abzuwägen gilt. Sie bieten jedoch beide den großen Vorteil, keinerlei zusätzliche Schmierung zu benötigen. Somit werden die oben genannten Kosten auf ein Minimum reduziert.

Über die Vermeidung von Schmierung hinaus, gibt es natürlich noch viele weitere Möglichkeiten, Kosten einzusparen. In unserem Whitepaper „7 Tipps: Wie Sie die verborgenen Kosten Ihrer Gleitlager finden und einfach einsparen“ finden Sie hierzu weitere nützliche Informationen.

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