Welches Equipment benötige ich für ein optimales Lötergebnis?
igu-blog-adm | 4. November 2020
Bei der Arbeit mit elektronischen Komponenten ist das Löten ein wichtiger Bestandteil. Damit Komponenten fest miteinander verbunden werden und Strom problemlos fließen kann, bedarf es neben der richtigen Löttechnik, die wir in unserem Blogbeitrag „Tipps & Tricks, wie Sie mit hoher Qualität selbst löten“ beschrieben haben, auch des richtigen Equipments. Basierend auf unserer täglichen Arbeit in der Kabelkonfektion, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag, welches Equipment Ihnen die Lötarbeit erleichtert.
Vorbereitung ist das A & O
Sorgen Sie für eine saubere und staubfreie Arbeitsumgebung. Sowohl das zu lötende Bauteil als auch die Lötspitze sollten keine Rückstände aufweisen und absolut sauber sein. Sollten Komponenten überschüssiges Material enthalten, können Sie dieses mit feinem Schleifpapier vorsichtig entfernen und es anschließend z.B. mit Druckluftspray entfernen.
Zu empfehlen ist zudem eine Unterlage für Ihren Tisch oder Ihre Werkbank, die hitzeunempfindlich ist. Darüber hinaus sorgt ein kleiner Schraubstock, der – in die richtige Position gebracht – das zu lötende Bauteil während des Lötvorganges festhält, sodass das Bauteil nicht verrutschen und nach dem Löten in Ruhe abkühlen kann.
Neben einem geeigneten Arbeitsplatz ist die Wahl des Lötzinns und des Flussmittels weiterer wichtiger Bestandteil:
Bleifreies Lötzinn beispielsweise bringt den Vorteil, dass zum Hauptbestandteil Zinn (Sn – zu 90 bis 100%) oft noch weitere Metalle zu bleifreiem Lötzinn hinzugegeben werden, nämlich Metalle wie Silber (Ag), Kupfer (Cu) oder Gold (Au). Durch diese Metalle verändern sich die Eigenschaften des Lötzinns leicht und verhindern eine Ablegierung der Lötoberflächen. Unser Tipp: Möchten Sie bleifreies Lötzinn nutzen, dann sollten Sie auf zuverlässige Industrieprodukte zurückgreifen.
Flussmittel haben die Aufgabe, auf den Lötflächen vorhandene Oxidschichten zu lösen, diese zu entfernen sowie eine Neubildung solcher Schichten während des Lötvorgangs zu vermeiden. Flussmittel befindet sich im Inneren eines Lötdrahtes, der beim Lötvorgang zu den zu lötenden Bauteilen geführt wird. Das Lot schmilzt und das Flussmittel wird freigegeben und verdampft. Hierbei handelt es sich um gesundheitsschädliche Dämpfe, die nicht eingeatmet werden sollten.
Lötdampf-Absaugungen mit einem integrierten Filter schaffen hier Abhilfe. Sie sind in verschiedenen Größen und Preissegmenten erhältlich.
Optimale Lötergebnisse: Lötstationen statt Lötkolben
Exkurs: Geschichte des Lötkolbens
Löten ist eine sehr alte Technik, die vermutlich schon vor 5.000 v. Chr. bekannt war. Das Verlöten elektronischer Bauteile, welches wir heute kennen, wurde erst im Jahr 1921 durch den deutschen Elektrotechniker, Ernst Sachs, durch die Erfindung des Lötkolbens bekannt. 1941 wurde das Löten durch Carl E. Weller revolutioniert, der eine transformatorbasierte Instant-Heizlötmethode entwickelte und 1945 die Weller Manufacturing Company gründete.
Im Jahr 1960 patentierte Weller in den USA das Lötkolben Magnastat, das eine magnetische Komponente zur Temperaturregelung an der Eisenspitze verwendete und bediente nach einer Expansion seines Werkes nach Deutschland Industriemärkte in ganz Europa. Weller Deutschland wurde zum Marktführer für die Entwicklung und Herstellung von Handlötprodukten weltweit.
Die Qualität von Lötverbindungen ist von verschiedenen Parametern abhängig. So geht die frei von Hand verzinnte Kontaktierung mit gewissen Schwankungen einher. Wesentlich komfortabler und auch zuverlässiger als mit einem Lötkolben lässt es sich mit einer Lötstation arbeiten. Lötstationen bieten die Möglichkeit, eine exakte Voreinstellung der Löttemperatur vorzunehmen, die sich über den gesamten Lötvorgang nicht ändert und anders als bei Lötkolben nicht immer wieder überprüft werden muss. Dennoch gilt es auch hier, vorab die richtige Temperatur einzustellen, um exakte Lötpunkte möglich zu machen.
Integrierte Heizelemente leiten die Wärme direkt an die Lötspitze. Lötzinn wird automatisiert eingebracht und der Lötpunkt gesetzt. Ähnlich Schnellspannern lassen sich Lötwerkzeuge an professionellen Stationen heute komplikationslos und schnell wechseln. Wahlweise bieten die meisten Hersteller auch speziell geformte Kolben zum Entlöten, mit denen Bauteile vom Lot befreit werden. Das flüssige Lot wird mittels Vakuumbetrieb abgesaugt, wobei die Bauform ein Verstopfen während des Absaugens ausschließt.
Wir bei igus® möchten nicht nur Lötverbindungen auf gleichbleibendem Niveau realisieren, sondern unseren Kunden optimale und hochwertige Lötergebnisse liefern. Auf Basis dieses hohen Qualitätsanspruches haben wir nach einer Lösung gesucht, die genau das möglich macht.
So setzen wir seit August 2020 Lötstationen von Weller ein, die unser geschultes Fachpersonal bei der Konfektion unserer readycable® Leitungen tagtäglich unterstützen. Die Weller Professional Geräte haben uns durch die Bedienfreundlichkeit, die Handhabung sowie die Möglichkeit des schnellen Wechselns der Lötspitzen überzeugt und bilden die ideale Arbeitsbedingung für hochqualitative konfektionierte Leitungen.
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