Wann verwenden wir welche Aderkennzeichnung?

Jan Arnoldy | 28. April 2020

Richtige und eindeutige Aderkennzeichnung bei Leitungen ist sehr wichtig, um die genaue Identifizierung der einzelnen Adern sicherzustellen. Richtige Aderkennzeichnung hilft dem Elektriker, die Leitung richtig anzuschließen und Fehler zu vermeiden.

Wenn wir uns die Adern der Leitungen genauer ansehen, erkennen wir entsprechende Aderkennzeichnungen. Diese sind aber nicht immer gleich. Wann verwenden wir welche Kennzeichnung?

Aderkennzeichnung

Die Kennzeichnung der einzelnen Adern hängt von den unterschiedlichen Leitungsarten ab.

Viele kennen die übliche Aderkennzeichnung aus der Verkabelung in Gebäuden. Hier werden häufig zur Stromversorgung an Steckdosen und Lichtschalter sogenannte NYM Leitungen verwendet.

Bei den Leitungen in den Einsatzgebieten in Bauwerken gilt eine genormte Aderkennzeichnung nach DIN VDE 0293-308

Aderkennzeichnung bei Motor- und Steuerleitungen

Bei Motor- und Steuerleitungen in der Industrie bzw. bei industriellen Anwendungen ist die Aderkennzeichnung anders.

Hier sind die Adern bei Querschnitten von mehr als 0,5mm² schwarz mit weißen Ziffern und zusätzlich einem grün/gelben Schutzleiter (PE). Es geht bei der Farbgebung des Schutzleiters in erster Linie um die Auffälligkeit. So kann dieser gut von den anderen Adern unterschieden werden.

Aderkennzeichnung bei Datenleitungen

Die Aderkennzeichnung wird bei den chainflex® Datenleitungen nach der DIN47100 ausgeführt. Der Farbcode DIN47100 wird zur eindeutigen Aderkennzeichnung verwendet und beinhaltet eine definierte Farbreihenfolge.

Um die Unterscheidung mehrerer Adern oder einzelner Adergruppen in der Leitung noch deutlicher darzustellen, werden zusätzlich zu den farbigen Adern sogenannte Farbringe in definierten Abständen auf die Adern gedruckt.

Vor allem bei Adern mit einem Querschnitt unter 0,5mm² ist dies besonders wichtig. Die einzelnen Farben sind bei kleineren Aderquerschnitten besser zu erkennen als aufgedruckte Ziffern.

Adenkennzeichnung bei Mess-System und Busleitungen

Bei beiden Leitungstypen ist das Thema Kennzeichnung der Adern nicht pauschal zu erklären. Denn dort ist diese je nach Spezifikation unterschiedlich. Grund dafür ist die Tatsache, dass jede Busnorm den Farbcode individuell bei der Entwicklung des jeweiligen Bussystems festgelegt hat.

Diese Farbcodes sind weltweit bei den Bussystemen gleich. Beispiele für Bussysteme sind CC-Link, Profibus, Profinet, CAN-Bus, Ethercat, Ethernet….

Hier einige Beispiele verschiedener Busleitungen:

Unterschiedliche Busleitungen

links: Profinet, rechts: Profibus

Bei Mess-Systemleitungen ist die Kennzeichnung je nach Mess-System unterschiedlich. Diese wird von jedem Hersteller des Mess-Systems individuell festgelegt und ist somit weltweit standardisiert.

Ein bekanntes Beispiel für ein Mess-System ist Siemens Drive Cliq:

Wir bei igus fertigen unsere Leitungen immer nach genauen Herstellerangaben der Messysteme und kennzeichnen entsprechend.

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