Wartungsbedarf vorausschauend erkannt mit intelligenten Linearführungen

Richard Habering | 15. April 2021

drylin Linearführungssysteme müssen im Dauerbetrieb oder auch in abrasiven Umgebungen extremen Bedingungen standhalten. Damit die Linearführungen schmiermittelfrei gleiten können, setzt igus auf Linearlager aus Hochleistungskunststoffen. Doch wann muss ich das Lager tauschen? Hier hilft der smarte Linearschlitten von igus weiter. Durch intelligente Sensoren bekommt der Instandhalter auf Knopfdruck alle Informationen über den aktuellen Wartungsbedarf.

Die Frage nach dem optimalen Wechselzeitpunkt stellen sich viele Betreiber von Anlagen, die Portale und Linearsysteme rund um die Uhr im Einsatz haben. Von der Verpackungsmaschine über die glasverarbeitende Industrie bis hin zu Werkzeugmaschinen. Um frühzeitig den Verschleiß der gleitenden Lager aus Hochleistungskunststoffen zu erkennen und die Wartung vorrausschauend zu planen, bietet igus seine drylin Linearsysteme als smarte Systeme an. Diese Technologie misst den Verschleiß der schmutz- und staubunempfindlichen Lager und gibt dem Anwender vorbeugend ein Signal, wenn die Verschleißgrenze erreicht wird.

Lager in Sekundenschnelle gewechselt

Für einen schnellen Wechsel der Lager hat igus schon vor einiger Zeit eine clevere Austauschtechnologie entwickelt. So lässt sich die Gleitfolie direkt auf der Schiene tauschen. Die Linearachse oder das Mehrachsportal mit Zahnriemenantrieb muss nun nicht mehr aufwendig auseinander gebaut werden. Ein kostenloses Werkzeug von igus hilft bei der Demontage des alten und der Montage des neuen Lagers. Stillstandzeiten und Wartungskosten reduzieren sich so auf ein Minimum. Die Anlage kann innerhalb von wenigen Minuten wieder in Betrieb genommen und muss in vielen Fällen nicht einmal neu referenziert werden.

Intelligente Zustandsüberwachung und Integration in Kundennetzwerke sind ebenfalls möglich

Zur Realisierung von fortgeschrittenen Industrie 4.0-Anwendungsfälle wird in die Trägerplatte des drylin Schlittens eine Mess- und Datenübertragungseinheit eingebaut. Diese kommuniziert über den branchenüblichen LoRa Funkstandard mit einem zentralen i.Cee:plus Modul. So kann jede vielfältige Integration in Kundennetzwerke oder weitere IoT-Konzepte erfolgen. Natürlich kann dies auch ortsgebunden per handelsüblichem CAT5-Patchkabel umgesetzt werden. 

Die 24V DC Stromversorgung der integrierten Messeinheit wird mit einem LiPo Akku sichergestellt, welcher einfach per USB-Schnittstelle geladen werden kann. Dadurch wird eine rund-um-die-Uhr Zustandsüberwachung der Profilführung gewährleistet. Mittels Anbindung ans i.Cee:plus Modul können dann weitere Features wie prognostizierte Wartungsintervalle, Live-Dashboards (online wie offline) oder sofortige Alarmmeldungen per E-Mail oder SMS realisiert werden. 

Vorausschauende Wartung erhöht Lebensdauer und Anlagenverfügbarkeit

Zweck aller i.Sense Condition Monitoring Systeme ist die Prozessoptimierung und letztlich die Reduktion der Kosten. Sicherheit, Lebensdauer und die Vermeidung von Ausfallzeiten sind dazu der Weg. Das Mittel um all dies zu erreichen ist die bestmögliche Wartung der Anlage. Unter dem Stichwort „predictive maintenance“, der vorausschauenden Wartung, lässt sich das Prinzip vom i.Cee:plus Modul am besten erfassen. Weil die Sensoren permanent den Zustand messen und Auffälligkeiten sofort melden, kann frühzeitig auf Schäden oder Störungen reagiert werden, d.h. noch bevor sie auftreten und zu kostspieligen Stillstandszeiten führen.

Es bleibt aber nicht bei bloßen Warnungen. Die übermittelten Daten ermöglichen auch die schnelle Ermittlung der Ursachen von voraussichtlichen Defekten. „smart plastics“ steht demnach für Selbstuntersuchung und zugleich für Selbstdiagnose. Der Kunde erwirbt ein zusätzliches Maß an Sicherheit. Signale erfolgen jedoch nicht nur bei Defekten, sondern ebenso regelmäßig über den Abnutzungsstand, etwa eines Gleitlagerelements in einer drylin-Linearführung. Wenn zuvor Wartungsarbeiten recht willkürlich nach starren Intervallen durchgeführt wurden, können jetzt die individuelle Restlaufzeit des Bauteils und immer der beste Wartungstermin bestimmt werden. Insbesondere bei langlebigen Komponenten aus Tribo-Polymeren zahlt sich die volle Ausnutzung des Lebenszyklus aus. Erst wenn bestimmte Werte über- bzw. unterschritten werden, erfolgt das Warnsignal. Der Wartungsprozess wird automatisiert und dadurch billiger. Grundsätzlich können Wartung, Reparatur und Austausch stets im optimalen Augenblick geschehen. Vorhersagbare Wartung bringt also alles auf eine einfache Formel: Ausfallszeit runter, Lebensdauer rauf, und dadurch erhöhte Anlageneffizienz.

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