Freitragende Energiekette auf über 50 m Verfahrweg

Volker Beissel | 2. April 2020

Im Vergleich zu einer gleitenden Anwendung sieht eine freitragende Energiekette häufig besser aus. Nicht nur aufgrund der geraden Linie des Obertrums sondern auch weil der Bogen zum Hinabführen der Kette entfällt. Dadurch nutzen freitragende Systeme den Platz am Verfahrwegsende einfach besser aus.

Aber gerade bei hoher Zusatzlast macht eine Energiekette aus Kunststoff bei rund 5 m freitragen d schlapp. Abhilfe bringt das igus guidelok System. Damit bleiben alle Vorteile einer Kunststoffkette erhalten und werden um die freitragende Komponente ergänzt. So können bis zu 49 kg/m an Zusatzlast freitragend auf bis zu 50 m verfahren werden. In Summe beträgt das Maximalgewicht der Zusatzlast dann knapp 2,5 Tonnen. Mit der Ergänzung einer zweiten gegenläufigen e-kette können dann rund 5 Tonnen Kabel und Schläuche transportiert werden.

Solch ein System besteht aus drei Komponenten: e-kette, Ablagerinne und guidelok Stütze

Die e-ketten der Serie E4.56, E4.80, und E4.112 können wie gewohnt konfiguriert und im Anschluss um Ablagerinne und Stützen ergänzt werden. Diese Ketten sind selbstverständlich ohne Schrauben und Schmiermittel zu montieren. Außerdem ermöglicht das guidelok System auch den Einsatz der e-rohre. Diese verkürzen die Montagezeit im Vergleich zu alternativen Produkten auf dem Markt erheblich. Mit den schwenkbaren Deckeln sind die Leitungen im Innern optimal geschützt und zugleich leicht zugänglich.

Das klingt alles sehr gut, aber wo ist der Haken bei der freitragenden Energiekette?

Der liegt darin, dass die guidelok Stützen rund 280 mm breiter sind als das Außenmaß der Energiezuführung. Sonst gibt es keinen.

Aus diesem Grund erfreut sich dieses System gerade bei Werkzeugmaschinen in Gantry-Bauweise größter Beliebtheit. Häufig erforderte es viel Überwindung, um von der bewährten Stahlkette auf Kunststoff mit guidelok Stützen umzusteigen. Spätestens beim Einlegen der Leitungen überzeugt das System aber uneingeschränkt.