Bündel- oder Lagenverseilung?

Jan Arnoldy | 7. April 2020

Verseilung bezeichnet das Wickeln von Adern in mehradrigen Leitungen um ein Kernelement. Die Verseilung spielt eine entscheidende Rolle in der Auslegung von Leitungen für die Bewegung. Prinzipiell lässt sich zwischen Bündel- und Lagenverseilung unterscheiden. Beides schauen wir uns im Folgenden genauer an.

Was ist eine Lagenverseilung?

Bei der Lagenverseilung werden die Adern in mehreren Schichten rund um ein Zentrum verseilt. Dies geschieht mehr oder weniger fest und meist relativ lang.

Die Lagenverseilung ist meist einfacher zu fertigen als eine Bündelverseilung, wie sie bei chainflex Leitungen zu finden ist. Auf dem Markt wird die Lagenverseilung daher auch in Leitungen mit mehr als 7 Adern zu niedrigen Kosten angeboten. Die Rede ist hier meist von einem Einsatz in „kettentauglichen“ Leitungen.

Leitung mit Lagenverseilung
Leitung mit Lagenverseilung

Nachteil einer Lagenverseilung

Auf den ersten Blick klingen niedrige Kosten sehr verlockend. Dies kann sich allerdings bei mehr als 7 Adern schnell als teurer Fehler entpuppen. In einem Biegevorgang wird die im Innenradius liegende Ader in der Bewegung gestaucht. Gleichzeitig wird die Ader im Außenradius gestreckt.

Durch dieses Verhalten verschieben sich die Adern im Inneren der Leitung. Sie bleiben damit nicht mehr in der ursprünglichen Position. Das Verschieben der Adern kann auf Dauer zu Aderbrüchen und sogenanntem Korkenzieher Effekt der Leitung führen.  

Was ist eine Bündelverseilung?

Beide Defekte treten häufig in mehradrigen, lagenverseilten, Energiekettenleitungen auf. Die Bündelverseilung beseitigt diese Probleme durch ihren sehr aufwendigen Innenaufbau. Hier werden mehrere Adern zu sogenannten Bündeln verseilt. Anschließend werden diese einzelnen Bündel noch einmal miteinander um ein zugfestes Kernelement verseilt. Das Ergebnis nennt man Gesamtverseilung.

Durch diese Mehrfach-Verseilung der Adern wechseln alle Adern im gleichen Abstand mehrfach den Innen- und Außenradius der gebogenen Kabel. Zug und Schubkräfte gleichen sich somit aus. Folglich bleibt die Verseilung auch bei höchster Biegebeanspruchung der Leitung stabil.

Leitung mit Bündelverseilung
Leitung mit Bündelverseilung

Fazit

Bündel- oder Lagenverseilung? Für den Einsatz einer Leitung in einer e-kette ist eine Bündelverseilung bei Leitungen mit mehr als 12 Adern besser geeignet als eine Lagenverseilung. Diese Verseilart vermeidet Aderbrüche und Korkenzieher durch die Verseilung einzelner Bündel mit kurzen Schlaglängen. Dadurch kommt es zu einer längeren Lebensdauer der Leitung.

Vermeiden von Korkenzieher
Bündelverseilung verhindert Korkenzieher

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