Scara Cable Solution: Von der Idee zum Produkt Folge 4
Marius Glaue | 28. August 2020
Crash bereits beim Warm-up
Um beim Vergleich zum Motorsport zu bleiben kann man sagen, dass uns in der 1. Runde die Aufhängung gebrochen ist. Für alle, die noch nicht das Video aus Scara Cable Solution Blog-Folge 3 gesehen haben, hier nochmal der link (zum Video) Das Video zeigt die ersten Test-Meter aber leider hielt die ganze Sache doch nur wenige Minuten. Die vermutetet Schwachstelle wurde schnell Gewissheit, denn die 3D gefertigten Drehanbindung hat den Belastungen nicht stand gehalten. Leider gibt es kein Bild- oder Videomaterial vom Crash.
„Mund abputzen und weiter“
Eine andere und stabilere Lösung für die Drehanbindung musste her. Nach kurzer Zeit fielen uns die Kugellager der P4.1 Rollenkette ein. Wie es der Zufall so wollte, passten diese Kugellager in die Drehanbindung und wir konnten diese bereits am nächsten Tag montieren. Auf dem folgenden Bild ist das eingepresste Kugellager zu erkennen.
Zurück auf dem Boden der Tatsachen aber noch immer mit der selben Motivation wie vorher. Beim 2. Versuch gingen wir mit etwas mehr Respekt für die Geschwindigkeiten und Kräfte ans Werk. Zudem haben wir uns entschieden die Verbindung zwischen Kugelrollspindel und hinterer Anbindung zu testen. Neben dem Kugellager wurde auch die Form der vorderen Anbindung an die Kugelrollspindel optimiert. Was vorher aus 3 Teilen bestand, wurde zu einem Bauteil. Diese Änderung minimiert gleichzeitig die Anzahl der Einzelteile des Systems und sogt später für einen leichteren Bestellprozess.
Die ersten Tage ließen wir die Anwendung ohne Befüllung laufen um zu sehen, ob eine Stabilität gegeben ist. Durch die hohe Geschwindigkeit des Roboters kommen wir aktuell auf 900 Zyklen pro Stunde bzw. rund 20.000 Zyklen am Tag. Nach 4 Tagen Dauerbetrieb standen bereits 82120 Zyklen auf dem Zähler.
Das folgende Video zeigt das Setup mit dem wir 80.000 Zyklen verfahren sind.
Der Schwierigkeitsgrad wird erhöht
Da die Scara Cable Solution mit den erwähnten Änderungen ohne Probleme die 80.000 Zyklen gemeistert hat, legen wir die Messlatte ein wenig höher. Es galt eine möglichst realistische Schlauch- und Leitungsauswahl zu installieren. Bei der Leitung fiel die Wahl auf die CF9.02.12, da diese genau der Belegung des SUB-D Steckers auf dem Roboter entspricht. Zusätzlich kommen 2x ein CAPE.A.04.0 (4mm Ø Schlauch) und ein CAPE.A.06.0 (6mm Ø Schlauch) zum Einsatz.
Ziel ist es die 500.000 Zyklen ohne Komplikationen zu erreichen. Gerne möchten wir noch das P4.1 Kugellager gegen eine xiros Kugellager ersetzen.
Wir sind gespannt wie es weiter geht.