Schwimmende Mähmaschinen: 15-fach günstigere Ersatzteile aus dem 3D-Drucker
igu-blog-adm | 17. März 2019
Seegras ist ganz schön zickig. Deshalb brauchen schwimmende Mähmaschinen in Lettland ständig Ersatzteile. Zum Glück gibt es mittlerweile 3D-Druck-Services, die Ersatzteile aus Hochleistungskunststoffen fertigen. Sie reduzieren die Kosten um das 15-fache und die Lieferzeit auf zwei Tage!
Manchmal überrascht es uns selbst, wo unsere Filamente für den 3D-Druck mittlerweile überall zum Einsatz kommen. Ein Beispiel: In Lettland gibt es zahlreiche Seen. Und Pflanzen, die am Ufer wachsen. Oft so schnell, dass im Sommer das Schwimmen unmöglich wäre. Deshalb gibt es Unternehmen, die das Gras schneiden –mit einer Art schwimmendem Rasenmäher.
Das Problem: Die Schneidmesser am Bug sind über Sondergleiter aus Metall gespannt und geführt. Und diese metallischen Gleiter verschleißen schnell. Bis zu drei Wechsel sind pro Saison notwendig. Kostenpunkt: rund 180 US-Dollar. Vollkommen unnötig, ist Mass Portal aus Riga (Lettland) überzeugt. Das Unternehmen bietet Anwendern von Mähgrasmaschinen deshalb eine Alternative: Verschleißteile die mit dem 3D-Drucker hergestellt werden. Für die nötige Robustheit sorgt ein besonderes Druckmaterial, ein Hochleistungskunststoff von igus.
Ersatzteile aus dem 3D-Drucker unschlagbar günstig und schnell
Der 3D-Drucker von Mass Portal nutzt das sogenannte Fused Deposition Modelling (FDM). Im Inneren des 200×200 mm großen Bauraums bewegt sich ein Druckkopf, aus dessen Düse geschmolzener Kunststoff fließt, der an der Luft augenblicklich erhärtet. So entstehen die Buchsen für die Schneidmesser.
Der 3D-Druck reduziert die Ersatzteilkosten um das 15-fache. Zudem erreichen die Ersatzteile innerhalb von zwei Tagen den Kunden. Lange Lieferzeiten ade.
Sind Ersatzteile aus Kunststoff robust genug?
Während ich diese Zeile schreibe, höre ich kritische Stimme mit meinem geistigen Ohr: Sind Ersatzteile aus Kunststoff tatsächlich robust genug? Schließlich bestehen die Originalteile aus Metall. Die Antwort lautet nein, wenn man den 3D-Drucker mit einem klassischen Filament füttert – etwa PLA oder ABS. JA! mit großem J lautet die Antwort hingegen, wenn der Anwender auf iglidur I180 setzt. Das ist ein Hochleistungskunststoff für die Industrie, den igus entwickelt hat.
„Wir haben Iglidur I180 wegen der hervorragenden Verschleißfestigkeit sowie der hohen Temperaturbeständigkeit gewählt“, erklärt Mass Portal. Tests im Kölner Labor, eines der größten Testlabors der Branche, beweisen: Das Filament ist bis zu 50 Mal abriebfester als herkömmliche Druckmaterialien. Verarbeitbar ist das Filament auf jedem 3D-Drucker, der über ein beheizbares Druckbett und einstellbare Temperaturen verfügt.
3D-Druck längst kein Nischenthema mehr
Die Technik entwickelt sich zu einer ergänzenden Fertigungstechnologie. Das zeigt eine Studie der Arbeitsgemeinschaft „Additive Manufacturing“ des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA). In fast 50% der befragten Unternehmen spielen 3D-Druck-Bauteile oder additive Fertigung bereits eine Rolle. Meist handelt es sich noch um relativ kleine Investitionen. Einige Firmen erreichen allerdings schon Bauteilvolumen im sechsstelligen Euro-Bereich.
Ihr interessiert euch für den 3D-Druck? Weiterhin benötigt ihr ein industrietaugliches Druckmaterial? Dann nehmt einfach Kontakt
mit uns auf, telefonisch unter 02203-9649 8254 oder per E-Mail an de-3D-printing@igus.net.
P.S.: Wer über keinen eigenen 3D-Drucker verfügt und es nicht mehr abwarten kann sein eigenes Funktionsbauteil zu drucken, kann ganz bequem den 3D-Druckservice von igus nutzen. Ihr habt dort eine Auswahl an verschleißfesten Filamenten und Sintermaterialien und bekommt direkt die Preise online angezeigt.