Buchsen einkleben – so gehts

Lars Butenschön | 25. Februar 2022

Buchsen werden in der Regel in die Aufnahmebohrung eingepresst oder verspannt. So halten sie sicher in der Bohrung und drehen sich nicht ungewollt mit. Aber was, wenn dies durch die Fertigungstoleranzen nicht möglich ist? Ein anderer gar nicht so seltener Fall: Die Buchse soll sich sogar mitdrehen. Auch wenn es nicht zum Standardrepertoire vieler Buchsen gehört – Kunststoffgleitbuchsen können auch am Außendurchmesser gleiten. So mancher Maschinenbauer greift daher auf Buchsen aus Kunststoff zurück. Das Lager wird auf einen Bolzen aufgesteckt und soll sich dann – mitsamt Bolzen – in irgendwas drehen oder auf irgendwas rollen. Dann stellt sich ebenfalls schnell die Frage: „Wie bekomme ich das jetzt zum Halten?“. In diesen Fällen landet besagter Maschinenbauer häufig beim Verkleben als geeignetste Lösung.

Buchsen aus Kunststoff kleben – mit dem richtigen Klebstoff

Klebstoffe zum Verkleben von Kunststoffen gibt es viele. Das Problem: Buchsen bestehen häufig nicht aus „einfachen“ Kunststoffen, sondern aus Kunststoff-Compounds oder -Blends. Das sind Mischungen aus Kunststoff-polymeren und Additiven und Füllstoffen, die deren Eigenschaften ergänzen. Problematisch können hier vor allem Stoffe sein, die die Gleiteigenschaften verbessern, wie Silikone, MOS2 oder PTFE. In diesen Fällen sollten Sie sich direkt vom Hersteller der Buchsen beraten lassen.

Tatsächlich wirken sich diese Inhaltsstoffe jedoch unterschiedlich stark aus. In den meisten Fällen fährt man auch mit diesen Inhaltsstoffen mit speziellen Klebstoffen recht gut. Wir bei igus® haben hier besonders mit Zweikomponentenklebern, z.B. der Kombination aus Loctite 406 und Loctite 770 Primer gemacht. Für Buchsen aus Kunststoffen mit geringeren Anteilen an Gleiteigenschaften-verbessernden Stoffen bringt auch Loctite 401 ohne Primer gute Ergebnisse. Natürlich können aber auch vergleichbare Klebstoffe anderer Hersteller potentiell gute Ergebnisse liefern.

Wichtig: Zu verklebende Oberflächen der Buchsen gut vorbereiten

Wie in vielen Lebenslagen gilt auch beim Kleben von Buchsen aus Kunststoff: Vorbereitung ist alles. Damit am Ende auch alles gut hält, sollten Sie folgende Dinge beachten:

  • Reinigen Sie die zu klebenden Oberflächen von Schmutz, Rost und anderen Fremdstoffen
  • Rauen Sie die Oberflächen durch Anschleifen etwas auf
  • Entfetten Sie die Klebeflächen gründlich, z.B. mit Alkohol, Nitroverdünner oder Aceton
  • Lassen Sie die Klebestellen anschließend gut trocknen

Wir beraten Sie gerne!

Einkleben von Buchsen ist häufig nicht die ideale Form der Buchsenmontage. Gerade bei mittleren Stückzahlen stellt der zusätzliche Montageaufwand einen nicht unerheblichen Kostenpunkt dar. Oft können schon kleine Änderungen an den Bauteiltoleranzen oder der Bauteilgeometrie ein Verkleben überflüssig machen.

Aber auch wenn kein Weg um das Kleben herum führt – Wir beraten Sie nicht nur über mögliche Alternativen zum Verkleben, sondern im Fall der Fälle auch über die beste Gestaltung und Ausführung von Klebstellen für Buchsen.

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