Wie das Gewicht von Tänzerrollen bei Folienumlenkungen reduziert wird
Bastian Mehr | 27. März 2020
Ständig dreht sich alles um das Gewicht. Wie kann ich unnötiges Gewicht reduzieren, wie kann ich benötigte Antriebskräfte verringern oder auch ganz lapidar: Wie bekomme ich das Gewicht meiner Anlage reduziert?
Oft ist dies ein nicht ganz einfaches Unterfangen und benötigt Kompromisse oder die Verwendung von teuren und speziellen Materialien oder Technologien. Das ist aber nicht immer notwendig.
Zu hohes Eigengewicht von Tänzerrollen
Wenn ich dieses Thema im Bereich der Etikettiertechnik betrachte, geht es oftmals um das Gewicht bzw. Eigengewicht von Folienumlenkrollen oder auch den sogenannten Tänzerrollen. Diese sind dafür da, Folien oder Etiketten in der Maschine zu führen. Da es sich hierbei um einen sehr dynamischen Prozess handelt, muss das Trägerband oft mehrfach umgelenkt werden und durch die Tänzerrollen mit einer Grundspannung beaufschlagt werden. Diese puffert die schnellen Abzugbewegungen ab. Hier hängt die Tänzerrolle oftmals mit ihrem Eigengewicht auf der Folie und hält diese auf Spannung.
Das Gewicht spielt hier eine große Rolle. Ohne eine leichte Vorspannung, würde die Folie nicht sauber abrollen und seitlich verlaufen. Ist die Rolle jedoch zu schwer, wird die Folie zu stark beansprucht und kann beschädigt werden. Darüber hinaus muss das Mehrgewicht auch in Form einer höheren benötigten Antriebsleistung bewegt werden. Hier werden dann stärkere Antriebe notwendig, die einen erhöhten Energiebedarf mit sich bringen.
Einbaufertige Folienumlenkrollen
Genau an dieser Stelle geht es um den besten Kompromiss, der beide Anforderungen erfüllt. Hier haben wir unseren Ansatz gesehen und basierend auf dem xiros® Kugellager Programm Folienumlenkrollen in unser Standard-Programm aufgenommen. Wir haben die Vorteile dieser Produkte ideal mit-einander kombiniert.
Der größte Vorteil der xiros® Kugellager ist zweifellos deren Schmiermittelfreiheit und das daraus resultierende deutlich geringere Losbrechmoment im Vergleich zu geschmierten metallischen Lagerlösungen. Das kombiniert mit dem geringen Eigengewicht der Kunststoffkugellager, bringt schon einen erheblichen Vorteil. Durch die Flexibilität in den Kugellagern, haben wir diese mit den unterschiedlichsten Materialien für die eigentliche Rolle kombiniert. Hier haben wir für jeden Anwendungsfall etwas. Sei es der „einfache Standard“ in Kombination mit einem eloxierten Aluminiumrohr, über Edelstahlrohre, lebensmittelkonforme und blaue PVC-Rohre, bis hin zum Karbonrohr für die maximale Gewichtsreduzierung.
Hieraus ergeben sich mit den unterschiedlichen Kugellagerwerkstoffen eine Vielzahl an Kombinierungsmöglichkeiten. Darüber hinaus sind auch Sonderlager mit einem überstehenden Flansch möglich, der das Überspringen der Folie verhindert. Auch in den Längen und Durchmessern sind wir sehr flexibel und können uns aus einem großen Standard bedienen.
Um die Umlenkrollen noch montagefreundlicher zu machen, bieten wir diese auch als einbaufertige Komplettsysteme mit Achse individuell maßgeschneidert an.
Die richtige Oberflächenbeschaffenheit
Ein weiterer und wichtiger Aspekt ist die Oberfläche der Rolle. Hier gibt es je nach Etikette und dessen Beschaffenheit unterschiedliche Anforderungen. In vielen Fällen ist dies jedoch zu vernachlässigen. Wird es jedoch notwendig, haben wir auch hier viele Erfahrungen in der Vergangenheit gesammelt, auf die wir zurückgreifen können. Die Oberflächen der Rollen können nachträglich beschichtet werden, um einen besseren Gripp zu gewähren und ein Durchrutschen der Folie zu verhindern. Auch eine unlackierte Karbonrolle kann zu einem solchen Ergebnis führen, da ihre Oberfläche dann matt und leicht rau ist.
Der Bereich der Codeerfassung via Scanner oder Kamera kann zu einer weiteren Herausforderung werden. Wird eine helle durchsichtige Folie auf einer hellen Rolle ( eloxiertes Aluminium oder Edelstahl ) umgelenkt und muss darauf ein Code gescannt werden, kann es schnell zu Ungenauigkeiten oder Fehlern kommen. Hier können wir Abhilfe mittels schwarz eingefärbter Rollen schaffen.
Wie sieht die Lebensdauer einer Umlenkrolle raus?
Am Ende steht dann aber immer noch die Frage im Raum: „ Wie lange halt die Rolle denn ?„
Genau mit diesem Thema setzen wir uns tagtäglich auseinander und können das mit Kalkulationstools für Ihre Anwendung berechnen. Auch die äußeren Einflüsse, wie Reinigungsmedien und Verschmutzung, werden bei der Auswahl der Komponenten und verwendeten Materialen berücksichtigt.
In vielen Bereichen werden die Systemlösungen aus genau diesen Gründen bereits erfolgreich in Serie eingesetzt.
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