Industrieroboter als Bewegungskünstler im Flugzeugbau
Constantin Weiß | 21. August 2019
Industrieroboter sind wahre Akrobaten, da sie sich tausendfach über mehrere Achsen drehen. Dies hat zur Folge, dass Energieführungspakete bzw. die Leitungen und Schläuche einer hohen Belastungsprobe ausgesetzt sind. Damit die Leitungen und Schläuche diese Belastungsprobe überstehen, wird auf e-kettensysteme aus hochentwickeltem Kunststoff der Firma igus gesetzt.
6-Achs-Roboter nieten bei einem europäischen Unternehmen Flugzeugrümpfe zusammen. Die Bewegungsabläufe sind sehr schnell und präzise. Zwei Roboter stehen sich auf einer Lineareinheit jeweils gegenüber an der Seite des Flugzeugrumpfs, sodass die Roboter problemlos die Nietarbeiten auf jeder Ebene übernehmen können.
Um nun zu gewährleisten, dass die Leitungen/Schläuche diesen Tanz mitmachen, werden triflexR e-kettensysteme von igus eingesetzt.
Jeder der mit Industrierobotern zu tun hat kennt das Problem, alle Leitungen sicher an den Roboterarmen entlang zu führen. Gerade hier erweisen sich die igus Schlauchpakete von Vorteil, da verschiedene Größen mit einem „Mehrkammerprinzip“, auch zum Öffnen, ausgestattet sind. Dies verhindert einen großen „Kabelsalat“ in der Kette und erhöht somit die Lebensdauer der Leitungen und Schläuche. Aber was tun, wenn doch mal ein Kettenglied oder eine Leitung kaputt geht? Die Montagefreundlichkeit der igus e-kettensysteme zeichnet sich besonders durch das „Kugel-/Pfannen-Prinzip“ und verschiedenster Öffnungsmöglichkeiten aus, wodurch jedes einzelne Kettenglied separat gewechselt oder eine defekte Leitung/Schlauch, ohne Demontage des gesamten Schlauchpakets, problemlos und schnell ausgetauscht werden kann.
Damit die Ketten nicht an den Flugzeugrumpf schlagen, während den Arbeiten, setzte das europäische Unternehmen auf das lineare (RSE) Rückzugssystem, welches die Ketten bei jeder Bewegung von dem Flugzeugrumpf fernhält. Dieses System wurde bewusst gewählt, da es schmal, als auch leitungs- und platzsparend ist. Problematisch wurde es alle Leitungen/Schläuche in einer Kette unterzubringen, deshalb entschied man sich für eine Sonderlösung, welches zwei lineare Rückzugssysteme parallel führen kann. So konnte die Energieführung beidseitig am Roboter entlang zum Fuße des Roboters in eine twisterchain geführt werden, welche die Kreisbewegung des Roboters effizient und Leitungsschonend ermöglicht.