Das Märchen der feinstdrähtigen Litze

igu-blog-adm | 17. März 2020

4 Adertypen feinstdrähtige Litze
Unterschiedliche Adertypen

„Die Litze muss feinstdrähtig sein, sonst hält das nicht in der Kette“ oder „In der Roboterleitung brauche ich eine Klasse 6 Leiter“ sind Aussagen, die sehr oft von Anwendern kommen. Dieser Aussage ist meist ein Aderbruch vorausgegangen, der zu einem Maschinenstillstand führte. Folge dessen waren oft Produktionsausfall oder teure Reparaturkosten.

Was ist denn überhaupt eine Litze?

Ein Leiter ist der Teil einer Ader, der für den Stromfluss verantwortlich ist. Also das Kupfer in der Mitte, das von der Isolation umhüllt ist, damit der Strom nicht in die Nachbaradern gelangt. Wenn der Leiter aus mehr als einem Draht besteht, spricht man als Fachmann von einer Litze. Mehrere Drähte bilden demnach eine Litze. Die Litze mit einer Isolation umhüllt stellt wiederum eine Ader dar.

Es gibt verschiedene Leiterklassen

Die verschiedenen Anwendungen für die Leitungen gebraucht werden, haben zwangsläufig unterschiedliche Ansprüche an die Haltbarkeit in der Bewegung. Naturgemäß wird ein Erdkabel deutlich seltener bewegt als eine Messleitung im Physikunterricht. Folglich muss der Leiter unterschiedlich weich sein, um Faktoren wie Haptik, Anschlusstechnik, Verarbeitung und auch Kosten gerecht zu werden.

Die IEC / DIN EN 60228 (VDE 0295) unterteilt den Leiter in vier Klassen, um grob einzuordnen wie „weich“ der Leiter sein soll. Die Kriterien hierfür sind der Einzeldrahtdurchmesser und die Anzahl der Einzeldrähte. Dies bedeutet, dass wir einen Leiternennquerschnitt (wichtig für den Stromfluss) mit verschiedenen Mitteln realisieren können. Er kann massiv aus einem Draht gefertigt sein oder aus vielen kleinen Drähten bestehen, die letztendlich in Summe die gleiche Fläche haben.

Es wird von folgender Einteilung ausgegangen:

  • Klasse 1: eindrähtig
  • Klasse 2: mehrdrähting
  • Klasse 5: feindrähtig
  • Klasse 6: feinstdrähtig

Diese Leiterklassen wurden erstellt, um dem Anwender ganz grob eine Einteilung bei der Beweglichkeit zu ermöglichen. Dies reicht für einfache Bewegungen auch vollkommen aus.

Diese Leiterklassen wurden erstellt um dem Anwender ganz grob eine Einteilung bei der Beweglichkeit zu ermöglichen. Dies reicht für einfache Bewegungen auch vollkommen aus.

Leiterklasse in dauerbewegter Anwendung, der Energiekette oder am Roboter

Dass es kein massiver Leiter sein sollte liegt auf der Hand, aber der Leiter darf auch nicht zu fein sein.

Wir haben in unzähligen Tests herausgefunden, dass der Draht der Litze nicht zu fein darf, da er sich beim Biegen durch die Zugkräfte im äußeren Bereich der Ader längt. Wird die Biegung wieder zurückgenommen entstehen kleine Drahtschleifen, weil sich Kupfer nicht wieder zusammenzieht. Folglich entstehen durch die immer wiederkehrende Bewegung immer mehr von diesen Drahtschleifen. Irgendwann bricht die Ader an dieser Stelle. Die optimale Konstruktion für die Bewegung ist nicht die mit dem dünnsten Drahtsondern die, wo die Drahtstärke auf den jeweiligen Leiternennquerschnitt (z.B. 0,5mm², 0,75mm², 1,0mm² oder 1,5mm²) abgestimmt ist.

Da wir für Sie den richtigen Leiter in der Ader verbauen, benötigen Sie bei uns keine Angabe der Leiterklasse. Sagen sie uns, was ihre Leitung mechanisch können soll und wir suchen das richtige Produkt für Sie aus dem Katalogprogramm. Am besten direkt hier online den chainflex Preis-Check nutzen:

Du hast bereits abgestimmt!
2 Kommentare
Steffen Pilarczyk

Guten Tag,

welche Leitung wäre denn für einen Voron 2.4 3D-Drucker geeignet? Die Leitungen laufen alle durch eine Energiekette.

    Andreas Muckes

    Guten Tag Herr Pilarczyk,

    diese Frage ist recht schwer pauschal zu beantworten, da wir den genauen Aufbau ja nicht kennen. Erfahrungsgemäß ist eine weicher Aufbau für einen 3 D Drucker sinnvoll. Daher kann hier die Leitungsfamilie CFSOFT sicher gut geeignet sein.

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